Bambus
Bambus ist ein schnell nachwachsender und recyclebarer Rohstoff, der eine umweltfreundliche Alternative zu Plastik sein soll. Aber wie nachhaltig sind Gegenstände aus Bambus wirklich?
Bambus ist übrigens ein Gras und zählt nicht zur Art der Bäume.
Die Sortenvielfalt reicht von wenigen Zentimeter hohen Gräsern bis zu 30 Meter hohen Wäldern. Während ihres Wachstums verholzen die Halme und bieten so eine Alternative zu "richtigem" Holz.
Bambus wächst extrem schnell und breitet sich großflächig aus. Der Moso-Bambus wächst zum Beispiel bis zu einem Meter am Tag! Bambus ist unkompliziert, bedarf keiner großen Pflege, Düngemittel oder zusätzlicher Bewässerung. Fällt man Bambus, bleibt die Pflanze, im Gegensatz zu einem Baum, am Leben und wächst nach. Zudem existiert ein großes Wurzelsystem, aus dem immer wieder neue Pflanzen wachsen.
Die Holz-Industrie ist von den Materialeigenschaften des Bambus angetan: Das Holz ist sehr hart und dicht und deshalb für robuste, langlebige Möbel und Bodenbeläge bestens geeignet. Gleichzeitig ist es leicht und flexibel und eignet sich daher auch als Baumaterial oder für die Verkleidung von Elektrogeräten, sogar für Fahrradrahmen. In Thailand habe ich mit eigenen Augen gesehen, dass Bambus bis heute im Gerüstbau verwendet wird.
Produkte aus reiner Bambusfaser sind - im Gegensatz zu Plastik - biologisch abbaubar.
Bei den meisten "Bambusprodukten" handelt es sich allerdings um Mischprodukte oder um Kunststoffe, denen Bambusfasern oder Bambusholzpulver beigemischt wurden. Biologisch abbaubar sind sie dann leider nicht mehr.
Doch auch bei reinen Einweg-Bambusprodukten, wie beispielsweise Griffe von Zahnbürsten ist die Umweltbilanz aufgrund der langen Transportwege nicht befriedigend. Erst als langlebiges Mehrwegprodukt kann Bambus wirklich eine umweltfreundliche Alternative zu Plastik sein.